24.10.2023 | News Zur Übersicht

Deutscher Drucker 10/23 Zweites Leben für die Folie

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Zweites Leben für die Folie

Sind veredelte Printprodukte eigentlich noch zeitgemäß? Folgt man manchen Argumentationen, wie sie zum Beispiel von „Obi“ und „Rewe“ genutzt werden, scheint Print generell aus der Zeit gefallen. Das Gegenteil ist der Fall, wie das Unternehmen Achilles nachdrücklich zeigt.

Veredelte Printprodukte sind gerade in der heutigen digitalen Zeit eine gefragte Alternative. Denn veredelte Printkommunikation, sei es in Form von Büchern, Akzidenzen, Verpackungen oder sonstigen Werbematerialien, bedient neben funktionalen und schützenden Aufgaben entscheidende multisensorisch wirksame, wie haptische und optische Kaufimpulse. Verschiedene Studien haben erwiesen, dass veredelte Printprodukte im Medienmix gerade für Aufmerksamkeit, Wertigkeit und Glaubwürdigkeit stehen. Es wurde auch vielfach in Fachzeitschriften darüber geschrieben, wie sehr die Konsumenten Print insgesamt schätzen und dass viele erfreulicherweise auch skeptisch Thesen gegenüberstehen, die digitale Kommunikationskanäle per se als nachhaltigere Alternative sehen. Aus diesem Grund sind Lösungen und deren Kommunikation gefragt, die aufzeigen, dass es technische Anwendungen gibt, die wertvolle Ressourcen ohne Produkteinschränkungen schonen können. Die aktuellen Antworten von Achilles lauten hier Recycling, Reduzierung, Verzicht, mehrfache Nutzung und erneuerbare Energien.

Qualität zum Anfassen: Das Cover dieser DD-Ausgabe wurde mit der matten OPP-Folie mit 30% Recyclinganteil gefertigt.
Der Adventskalender vereint Langlebigkeit und einen zweiten Nutzen.
Faltschachtel mit einer folienfreien Transfermetallisierung.
Faltschachtel mit einer PLA-Folie und einer X-treme-matt-Beschichtung
Beispiele für laminierte folienfreie Papierverbunde.

Recycling

Seit diesem Jahr setzt Achilles mehrheitlich OPP-Glanz- und Mattfolien ein, die einen Recyclinganteil von bis zu 30 Prozent haben! Das ist neu: gab es bisher nur Folien mit Recyclinganteil im Bereich PET Kaschierungen. Durch das Recycling erhalten Anteile der Folie somit ein „zweites Leben“. Einmal aufgewendete Ressourcen wie Energie, Arbeitszeit und Material werden durch mechanisches Recycling einer sinnvollen weiteren Nutzung zugeführt. Die hohe Qualität der Recyclingfolie macht sie für die Anwender zu einer echten Alternative. Nach ausführlichen Tests zeigte die Folie im Vergleich mit Folien ohne Recyclinganteil gleiche Eigenschaften, sowohl in Sachen Optik, Haptik und Langlebigkeit als auch bei der Weiterverarbeitung.

Reduzierung und Verzicht

Gerade im Verpackungsbereich sind die Herausforderungen groß, einerseits erforderliche Barrieren zum Schutz der Produkte sicherzustellen und andererseits mit dem optischen und haptischen Markenauftritt auch ein hohes Kaufinteresse zu generieren. Hier sind mit Folienkaschierungen im PET-Bereich (Silber, Gold und Holografie) bis zu 30 % Materialeinsparungen möglich, allein durch die Reduzierung der Folienstärke von beispielsweise 12 my auf 8 my. Alternativ kann hier auch ein recyceltes PET, sogenanntes RPET, eingesetzt werden, welches bis zu 90 % post-consumer-recycling (PCR) einsetzt. Geht es nur um die Optik, ist es auch möglich, über verschiedene Wege mit Hilfe der Transfermetallisierung die Trägerfolie ausschließlich für die Übertragung der Metallisierung auf das Produkt zu nutzen und diese PET-Trägerfolien (ebenfalls Silber, Gold und Holografie) dem Recycling danach direkt zur Verfügung zu stellen. Schließlich sind auch Papierverbunde, ganz ohne Folie, insbesondere für die Lebensmittelindustrie inzwischen fester Bestandteil des Achilles-Produktportfolios.

Mehrfache Nutzung

Im Kern sollen Druckerzeugnisse durch die Achilles-Veredelungsdienstleistungen langlebiger, sicherer und wertiger gemacht werden. Ein Produkt, das robust ist und lange seinen optischen Reiz behält, wird seltener ersetzt. Dieser Unternehmensphilosophie getreu, hat Achilles jüngst bei der Luxepack in Monaco seine Second-Life-Strategie präsentiert. Mit hochwertigen Produkten, die nach Gebrauch einen weiteren Nutzen erfüllen, fokussiert sich das Unternehmen nun auch ganz auf das zweite Leben – gleich ob Flaschenverpackungen, die zu Lampen umgebaut werden, oder Wandkalender, die zu Bastelutensilien werden. Die Möglichkeiten sind grenzenlos. Der neue Adventskalender verkörpert diesen Gedanken, indem er Langlebigkeit durch besondere Veredelungen und den zweiten Nutzen vereint. Die 24 Schachteln versprechen bei genauerem Hinsehen Spaß für Groß und Klein: ob es ein Memory oder ein Puzzle aus besonders veredelten Motiven ist – die Weiterverwendungsmöglichkeiten einer hochwertigen Verpackung sind grenzenlos.

Folien aus nachwachsenden Rohstoffen

Biobasierte Folien, also Folien, die aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen werden, bietet Achilles auch im Bereich der Bogenund der Rollenkaschierung an. Dazu zählen zum Beispiel Acetat- und PLA-Folien. Hier stellt sich die Veredelung von Faltschachteln mit der kratzfesten X-treme-matt-Beschichtung als sehr gute Weiterentwicklung dar. Die Achilles Gruppe beobachtet dabei den Markt sehr genau und kann auf alle Kundenwünsche reagieren. Auch hier steht man mit der entsprechenden Expertise zu den Themen Anwendung, Ökologie und Recycling den Kunden schon seit langem zu Verfügung. Interessant ist hierbei die Beobachtung, dass eine der ersten Assoziationen, wenn biobasierte Folien nachgefragt werden, die Kompostierbarkeit ist. Abgesehen davon, dass biobasiert nicht gleich biologisch abbaubar bedeutet, ist eine Kompostierbarkeit offensichtlich mehrheitlich positiv besetzt. Dabei ist allerdings zu bedenken, dass lediglich die Folien und nicht das gesamte Produkt (Papier, Karton etc.) biologisch abbaubar wären, und auch das nur unter idealen industriellen Bedingungen. Die Voraussetzung für eine biologische Abbaubarkeit bedeutet, dass 90 % der Folie abbaubar sind. Dieser Prozess ist so ausgestaltet, dass bei einer Temperatur von mindestens 60° über zwölf Wochen hinweg die Abbaubarkeit erfolgen muss. So lautet die Anforderung aus dem „Industrie Kompost Zertifikat“. Dies wird aber in der Realität in unseren Wertstoffhöfen nie erreicht. Sodann wünscht sich kein Bioabfall-Verwerter biobasierte Kunststoffe in seinen wirklich kompostierbaren Biorohstoffen. Kompostierung von Folien, Glitter oder ähnlichen Materialien, sofern sie sich überhaupt separieren lassen, bedeutet immer die Vernichtung von Ressourcen, ohne Nutzen.

Blauer Engel

Somit schließt sich der Kreis zum Thema Recycling. Unser aller Anliegen sollte es sein, Rohstoffe weitgehend zu erhalten und möglichst einer weiteren Nutzung zuzuführen. Immerhin kehrten inzwischen ca. 80 % des eingesetzten Papiers in Deutschland zum Recycling zurück in die Papierfabriken und wurden erneut genutzt. Die Praxis beweist, dass sich Achilles-Kaschierfolien zusammen mit dem bei Achilles verwendeten Kaschierkleber von der Papieroberfläche mit einer hohen Faserausbeute sehr gut trennen lassen. Das Ergebnis: Die Papierfasern sind danach sehr gut recycelbar. Damit ist es auch nicht verwunderlich, dass Produkte, die mit Achilles OPP-Folien und mit den bei Achilles verwendeten Kaschierklebern kaschiert wurden, das Umweltzeichen „Blauer Engel“ tragen dürfen.

Erneuerbare Energien

Abgerundet wird das Gesamtbild durch die Investitionen der Achilles Gruppe in erneuerbare Energien. „Wir haben bereits im Jahr 2022 eine kleine Photovoltaik Anlage installiert und werden in 2024 eine weitere Anlage
in Betrieb nehmen, damit wir fast 50 % unseres jährlichen Produktionsstrombedarfs am Standort Celle aus erneuerbaren Energien erzeugen. Als nächstes wird dann eine PV-Anlage am Standort Leipzig installiert. Das ist für uns als Familienunternehmen in diesen herausfordernden Zeiten ein gewaltiger Schritt“, sagt Fabian Roessing, geschäftsführender Gesellschafter der Achilles Gruppe. „Darüber hinaus erneuern wir in den nächsten Jahren unsere PKW-Flotte sukzessive mit Hybrid- und E- Autos, und wir bieten unseren Mitarbeitern seit letztem Jahr auch über Jobrad die Möglichkeit, E-Bike-Leasing über das Unternehmen zu betreiben“, führt Fabian Roessing weiter aus. Damit ist klar, die Achilles Gruppe setzt in Bezug auf Nachhaltigkeit auf zwei Strategien. Das Produktportfolio der Achilles Gruppe wird um nachhaltige Lösungen bzw. materialund ressourcenschonende Alternativen ergänzt. Darüber hinaus investiert das Familienunternehmen verstärkt in erneuerbare Energien. „Wir werden auch in Zukunft als Dienstleister für die Druck- und Verpackungsindustrie Folien einsetzen und verarbeiten. Unsere Aufgabe ist es, die am Markt verfügbaren ökologischen Optionen und Alternativen aufzuzeigen, diese mit unseren Partnern weiterzuentwickeln und unseren Kunden anzubieten.
Unser Bestreben dabei ist, dass unsere Kunden am Point of Sale erfolgreich sind. Hierzu leisten wir auch in einer zunehmend auf Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung setzenden Gesellschaft unseren Beitrag“, schließt Fabian Roessing.